Unter dem Einfluss des wachsenden Klimabewusstseins hat sich nach und nach ein komplexes Regelwerk herausgebildet. Dieses setzt hohe Ziele, von welchen die symbolträchtigsten aus dem Pariser Abkommen vom Dezember 2015 stammen und in den europäischen „Green Deal“ übernommen wurden: Klimaneutralität bis 2050, Treibhausgasminderung (THG) um 55 % bis 2030 (FIT for 55) und Eindämmung der Klimaerwärmung auf weniger als 2 Grad bis 2100.
Diese neuen Vorschriften führen zu einer tiefgreifenden Veränderung der Verhaltensweisen und damit der Wirtschaft, Gepflogenheiten, Produkte und Produktionsprozesse, die angepasst werden müssen.
Die letzten Entwicklungen in der Automobilbranche zeigen deutlich, wie groß die Baustellen wirklich sind und welche Anstrengungen unternommen werden müssen: Die laufende Umstellung von Verbrennungs- auf Elektromotoren, die Fahrzeuggewichtsproblematik, die Kapazitäten zur Herstellung von Batterien, der Zugang zu den erforderlichen Metallen und die Schaffung eines Ladestationsnetzwerks, der Kauf einer Dienstleistung – d. h. Fortbewegung – und nicht mehr eines Gegenstands – eines Autos – sind nur einige Beispiele für die laufenden Veränderungen, welche die Weichen neu stellen.
Auffallend ist der Vorsprung von Herstellern, die vor zehn Jahren noch nicht existierten oder kaum bekannt waren und die sich entscheidende Vorteile verschaffen konnten, die häufig von langfristigen, umfassenden und mit kolossalen Mitteln ausgestatteten nationalen Strategien getragen werden.
Zunächst einmal haben sie sich einen entscheidenden Vorteil verschafft, indem sie frühzeitig verstanden haben, was auf sie zukommen könnte, und bereit waren, daraus einen Vorteil zu machen; dies hat es ihnen ermöglicht, den Wandel nicht vorwegzunehmen, sondern ihn mitzugestalten und sich die entscheidenden technischen Vorteile anzueignen.
So gibt es beispielsweise in China heute mehr als 170 Automobilhersteller, von denen die meisten stark expandieren, während die „alteingesessenen“ Hersteller, vor allem aus Europa und Nordamerika – mit Ausnahme von TESLA – weitgehend im Rückstand zu sein scheinen.
Der zweite auffällige Punkt ist „folglich“ die viel schnellere und massivere Marktanpassung in diesen Ländern. Dies führte zu einem viel kohärenteren Ansatz, bei dem die Batteriefabriken und der Ladestationsnetzwerksaufbau zeitgleich mit der Elektrofahrzeugeinführung erfolgten, wodurch die in den nachfolgenden Ländern zu beobachtenden Inkohärenzen oder Verzögerungen beseitigt wurden. Dies ermöglichte einen massiven Absatz, der den neuen Akteuren die notwendigen Ressourcen zur Finanzierung des Umbaus zur Verfügung stellte.
Was wir daraus lernen können, ist, dass relevante strategische Analysen denjenigen entscheidende Vorteile verschaffen, die nicht davor zurückschrecken, durch kohärente und umfassende Umsetzungen als Akteure des Wandels aufzutreten. Das ist der Sinn, den wir der Entwicklung unseres Dienstleistungsangebots geben, das darauf abzielt, unsere Kunden bei ihren strategischen Überlegungen und der Umsetzung ihrer Aktionspläne zu unterstützen.
